Bericht über Mehrsprachigkeit in der Bildung : Praktiken und Überzeugungen von Lehrkräften in Europa

Bericht über Mehrsprachigkeit in der Bildung : Praktiken und Überzeugungen von Lehrkräften in Europa

Im Februar 2025 wurde ein Bericht veröffentlicht, der sich mit der mehrsprachigen Erziehung in der Sekundar- und Hochschulbildung in Europa befasst – insbesondere mit den Praktiken und Überzeugungen von Lehrkräften in diesem Bereich. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen des Berichts.

Der Bericht „Survey Report: Language Use in Secondary and Higher Education – Teachers‘ Beliefs and Practices“ ist Teil des PEP-Projekts (Promoting Plurilingual Education), das durch das Programm „Erasmus+“ mitfinanziert wurde. Er präsentiert die Ergebnisse einer explorativen Studie, die auf einer Umfrage zu den Überzeugungen und Praktiken von Sprachlehrkräften im Sekundar- und Hochschulbereich hinsichtlich der Mehrsprachigkeit basiert. Die Studie wurde europaweit durchgeführt und hatte folgende Ziele:

  1. Untersuchung der Wahrnehmungen und Praktiken von Lehrkräften im mehrsprachigen Unterricht
  2. Identifizierung von Herausforderungen und Strategien für die Integration mehrsprachiger Ansätze in den Unterricht sowie deren Bewertung
  3. Entwicklung von Empfehlungen für Fortbildungen und Ressourcen zur Unterstützung des mehrsprachigen Unterrichts

Über die Umfrage:

800 Pädagoginnen und Pädagogen aus verschiedenen europäischen Ländern nahmen an der Umfrage teil und gaben Einblicke in ihre Überzeugungen, Unterrichtspraktiken und Bedürfnisse bei der Umsetzung mehrsprachiger Ansätze. Die Daten wurden zwischen dem 28. Mai und dem 7. Juli 2024 online über LimeSurvey erhoben. Das Design der Umfrage umfasste sowohl geschlossene als auch offene Fragen zu Themen wie europäische Mehrsprachigkeitspolitik, Überzeugungen der Lehrkräfte, Unterrichtspraktiken und demografische Daten.

Wichtige Erkenntnisse:

  1. Die Lehrkräfte betonen die kulturellen und gesellschaftlichen Vorteile der Mehrsprachigkeit, insbesondere im Hinblick auf interkulturellen Dialog, sprachliche Vielfalt und soziale Integration.
  2. In der Unterrichtspraxis werden häufig mehrere Sprachen eingesetzt, um das Verständnis, das emotionale Engagement und das metasprachliche Bewusstsein der Lernenden zu fördern.
  3. Mehrsprachige Evaluationspraktiken sind nach wie vor begrenzt, was darauf hinweist, dass Unterricht und Beurteilung besser aufeinander abgestimmt werden müssen.
  4. Die Lehrkräfte berichten von erheblichen Herausforderungen bei der Umsetzung mehrsprachiger Praktiken, darunter unzureichende institutionelle Unterstützung, fehlende Ressourcen, mangelnde spezifische Schulungen und Zeitmangel.

Empfehlungen des Berichts:

  • Entwicklung gezielter Fort- und Weiterbildungsprogramme mit Schwerpunkt auf mehrsprachiger Bildung
  • Verbesserung der inter- und intrainstitutionellen Unterstützung sowie Anpassung curricularer Rahmenbedingungen zur systematischen Integration mehrsprachiger Praktiken
  • Förderung der politischen Angleichung durch Wertschätzung sprachlicher Vielfalt und Schaffung eines kohärenten, offenen und nachhaltigen Rahmens für die Umsetzung mehrsprachiger Konzepte im gesamten Bildungsweg

Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie den vollständigen Bericht (auf Englisch) hier abrufen:

https://www.researchgate.net/publication/388820024_Project_Promoting_Plurilingual_Education