
Forschungsprojekt über intergenerationelle Vermittlung des Nordfriesischen
Mit ca. 4.000-5.000 Sprechern im Kreis Nordfriesland wird Nordfriesisch als stark gefährdete Minderheitensprache anerkannt. Politische Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung des Nordfriesischen konzentrieren sich vor allem auf den Sprachunterricht in der Schule. Bisher gab es jedoch keine konzertierten Bemühungen, die Vermittlung der Minderheitensprache über die Generationen hinweg zu fördern.
Die Sprachvermittlung im Elternhaus spielt eine entscheidende Rolle für die Erhaltung und Wiederbelebung von Minderheitensprachen. Jüngste Studien in anderen Kontexten haben gezeigt, dass die intergenerationale Vermittlung von Minderheitensprachen von der Einstellung der Eltern zur Minderheitensprache sowie von ihrer Einstellung zur Kindermehrsprachigkeit beeinflusst wird. Darüber hinaus haben neuere Studien gezeigt, wie wichtig der Zugang der Eltern zu Ressourcen ist, die sie während des gesamten Prozesses der mehrsprachigen Kindererziehung unterstützen, insbesondere wenn Minderheitensprachen übertragen werden. Es kann zwischen elternorientierten Ressourcen (d. h. Ressourcen, die Eltern Informationen über mehrsprachige Kindererziehung bieten) und kindorientierten Ressourcen (d. h. Ressourcen, die die mehrsprachige Entwicklung der Kinder fördern) unterschieden werden. Für die Entwicklung wirksamer Unterstützungsmaßnahmen für friesischsprachige Eltern in Nordfriesland ist daher das Wissen über die sprachlichen Einstellungen der Eltern, ihre Nutzung vorhandener Ressourcen und ihren Wunsch nach zusätzlichen Ressourcen von entscheidender Bedeutung.
Das Projekt untersucht diese Fragen anhand einer Umfrage, die sich an friesischsprachige Eltern von Kleinkindern richtet. Das Projekt konzentriert sich sowohl auf Eltern, die beschlossen haben, ihren Kindern Friesisch zu vermitteln, als auch auf Eltern, die sich dagegen entschieden haben. Ein Hauptziel des Projekts ist es, herauszufinden, wie Eltern im Prozess der mehrsprachigen Kindererziehung und der Übertragung der Minderheitensprache am besten unterstützt werden können.
Wenn Sie sich für das Thema interessieren, finden Sie weitere Informationen auf der ECMI-Website.